Pester Lloyd schrijft over het boek Hollandia magyar szemmel

Dinsdag 1 april 2008 - De Pester Lloyd, de Hongaarse Duitstalige krant, besteedt in haar uitgave van morgen aandacht aan het boek van Mária Ballendux-Bogyay ‘Hollandia magyar szemmel'. Publicist Heltai András, die tevens moderator was tijdens de boekpresentatie begin maart, stelt in een hoofdartikel de verschillen en overeenkomsten tussen Nederland en Hongarije aan de orde.
Onderstaand het volledige (Duitstalige) artikel.

"Maria van Hongarije"
Reflexionen über Holländer und Ungarn

Viel Interesse erntete unlängst eine Veranstaltungsreihe, in deren Rahmen dem ungarischen Publikum erstmals umfassend die Kultur der Niederlande präsentiert wurde. Eigentlich schade, dass das Buch der aus Ungarn stammenden Niederländerin Mária Bogyay-Ballendux nicht schon vor diesem Kulturfest erschienen ist. Viele Interessierte hätten manch verblüffenden Vergleich der beiden kleinen Völker anstellen können - wenn auch derartige Gegenüberstellungen nicht unbedingt schmeichelhaft für die Ungarn ausfallen würden.

„Stehle nur die Handwerker der Holländer und lass uns aus Siebenbürgen ein kleines Holland machen" - schrieb der Landesfürst István Bethlen im 17. jh. an den in Amsterdam ausgebildeten Bahnbrecher der Druckkunst in Ungarn, Miklós Misztótfalusi Kis. Vor allem das protestantische Siebenbürgen pflegte durch die Jahrhunderte enge Kontakte zu den Glaubensbrüdern im fernen Holland, wo Generationen ungarischer Priester und Wissenschaftler studierten, aber auch Handwerker ihre Fähigkeiten ausbildeten. Das ist schöne, doch längst vergangene Geschichte. Was aber haben sich diese zwei kleinen Länder heute zu sagen und zu bieten? Überhaupt: Was ist bei ihnen ähnlich, was ganz verschieden?

Wie wichtig ist Geschichte?
Wie wir bei der Präsentation des Buches feststellen konnten, sind die Differenzen ziemlich markant und bieten die Möglichkeit, rasch praktische Konsequenzen für die ungarische Wirklichkeit zu ziehen. So liest ein Ungar ziemlich verblüfft, wie wenig sich der Holländer für die vielfach - wenn auch nicht immer - ruhmreiche Geschichte seines Landes interessiert. Diese lasse ihn ebenso kalt, wie er im Gegensatz dazu eine ganze Reihe der größten Maler der Geschichte als seine Landsleute benennen kann. Der praktische und zielbewusste Niederländer lebt eben sein Leben und blickt recht bedacht in die Zukunft. Daher die sprichwörtliche Sparsamkeit, die allgemeine Unterkühltheit, die Zurückhaltung in den menschlichen Kontakten.
Kein Wunder also, dass der Niederländer die fast immer über ihre ruhmreiche Vergangenheit fabulierenden und miteinander bitter streitenden Ungarn nicht so gut versteht.
Für den Ungarn wiederum überraschend, dass sich der sonst geizige, ja kleinliche Niederländer überaus großzügig gibt, wenn es um die Hilfe für Bedürftige geht. Noch viel verblüffender für Magyaren, dass der hoch besteuerte Holländer das für richtig hält und es selbstverständlich findet, diese seine Pflicht zu erfüllen... Die protestantische Ethik, der Geist der Solidarität sind im steinreichen kleinen Land ganz stark gegenwärtig.

Beispiele von Toleranzund Konsenssuche
Für die vielen Holländer, die sich im Land der Magyaren angesiedelt hatten, sind wiederum die menschliche Wärme und die spontane Freundlichkeit willkommene Überraschungen - freilich vor allem in den Dörfern. Der Stadtmensch ist auch hierzulande vielfach längst zugeknöpft und egozentrisch. Wobei auch er die Geschichte nicht vergaß und damit im
Gegensatz zu den Holländern sich als leichtes Opfer für politische Manipulation präsentiert.

Nun, stattdessen sollte man eher dem „Poldermodell" der Niederländer folgen: der erfolgreichen Zusammenarbeit von Arbeitgebern, Gewerkschaften und Regierung im Wirtschaftsrat. Und überhaupt als Vorbild geeignet: Das Beispiel des Konsenssuchens, das dieses glükklichere Land schon seit dem Mittelalter kennt. Gewiss dürfte dabei auch die Tatsache eine Rolle spielen, dass das Pro-Kopf-BIP an Deichen und Windmühlen das ungarische etwa um das Siebenfache übertrifft.
Vermerken wir noch die Erfahrungen einer ungarischen Dame in den Niederlanden. Diese zeigten, dass die Männer dort eher langweilig - doch dafür verlässlich seien... Flirten sei praktisch unbekannt. Also könne man auf diesem Gebiet erheblich unterschiedliche Erfahrungen in Ungarn machen...
Wenn man bedenkt, wie stark die niederländische Wirtschaft mit all ihren Weltfirmen in Ungarn engagiert ist und sich auch immer mehr Ungarn aus den verschiedensten Gründen für dieses Land interessieren, ist ein Band mit dem Titel „Holland mit ungarischen Augen" sicherlich hochaktuell. Dabei handelt es sich um eine ganz wesentlich erweiterte Neuauflage eines ähnlichen Bandes der Autorin, der bereits 2001 erschienen war und längst vergriffen ist. Das neue Buch beantworte praktisch alle Fragen, angefangen bei der Geschichte bis hin zu den täglichen Gewohnheiten der Niederländer.
Der ungarische König Ludwig II hatte Maria Habsburg geheiratet. Nachdem der junge König 1526 in der Schlacht gegen die Türken fiel, wurde die Witwe von ihrem Bruder Kaiser Karl V. mit der Regentschaft der Niederlande betraut. Als ‚Maria van Hongarije' ging sie in die Geschichte ein. Die andere Mária aus Ungarn hat etwas sehr Wichtiges vollbracht. Ihr aktuelles Buch sei auch jenen ans Herz gelegt, die sich nicht im hochdemokratischen Königreich niederlassen wollen.